9. November 2017 - Urlaub? Nein! Städtepartnerschaft.
Wenn Jugendliche in ihrer WhatsApp-Gruppe in einer Nacht über 80 Meldungen mit dem Tenor „Ich will nicht heim“ posten, dann ist das ein wunderbares Kompliment für unsere kroatische Partnerstadt Trogir. Schon am zweiten Tag unseres Besuches wurde die Frage gestellt „Werden wir nächstes Jahr wieder eingeladen?“ Antwort: „Naravno! Natürlich!“
Eine Woche lang waren zahlreiche junge Leute aus unserer Gemeinde zusammen mit einigen „alten Hasen“ zu Gast bei den Freunden aus Dalmatien. Die Gastfreundschaft der Kroaten hinterließ mächtig Eindruck. Dem örtlichen Partnerschaftsverein war es bei der Quartierverteilung gelungen, die passenden Gastfamilien für die jungen Leute zu finden. So entstanden schnell Kontakte und vielleicht auch die eine oder andere feste Freundschaft.
Bei einer kurzweiligen Revue begeisterten sowohl die Big Band der Musikschule Vaterstetten, als auch die TamTam-Tanzschule bei den gemeinsamen Auftritten mit dem Tanzklub Trogir und einer einheimischen Sportgymnastikgruppe die Zuschauer.
Über der gesamten Besuchswoche lag das Thema „Winnetou“, denn der dritte Film der berühmten Karl-May-Triologie spielt in unserer kroatischen Partnerstadt. Beim Kinoabend, der den Einstieg in das Ausflugsprogramm bildete, mußten viele Trogirer schmunzeln, als sie erkannten, daß Old Shatterhand sich durch Santa Fé kämpfte, das doch verblüffend ihrer Heimatstadt ähnelte.
Den landschaftlichen Höhepunkt bildete der Ausflug zu den Krka-Wasserfällen bei Šibenik. Hier lieferte sich der Apachen-Häuptling vor über 50 Jahren zahlreiche Gefechte mit den Banditen. Heute rauscht dort die zunächst friedlich dahinplätschernde Krka in zahlreichen Kaskaden durch die an einen Urwald erinnernde Landschaft.
Der Schiffsausflug in die dalmatinische Hauptstadt Split bot einen Einblick in die wechselhafte Geschichte Kroatiens, während die Fahrt nach Sinj mehr der gemeinsamen sportlichen Betätigung diente. Sinj ist berühmt für die „Sinjska Alka“, seine uralten Reiterspiele. Deshalb hatten sie Jugendvertreter des Trogirer Partnerschaftsvereins natürlich Pferde organisiert, damit ihre bayerischen Freunde auch einmal ein paar Runden reiten konnten. Für viel Gaudi sorgten ein Fußballspiel und mehrere Partien Balota, des dalmatinischen Nationalsports, der bei uns auch als Boule oder Bocchia bekannt ist. Abgerundet wurde der Tag durch ein vorzügliches Essen, das in der Peka auf traditionelle Weise zu bereitet wurde.
Beim gemeinsamen Abschiedsfrühstück sorgte Suzana Jurković, die Präsidentin des Partnerschaftsvereins für zahlreiche Lacher. „Ihr kommt als Gast, werdet Freunde, findet vielleicht einen Jungen oder ein Mädchen, das Euch gefällt und bekommt dann Kinder, die halb Bayer, halb Dalmatiner sind - das ist unser Ziel“ Na dann: Auf nach Trogir!
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