5. Mai 2024 - Aktuelles aus Trogir
In Kroatien wurde im April gewählt, und zwar in der Mitte der Woche, an einem Mittwoch. Das hat die Bevölkerung nicht gestört. Viele, wie zum Beispiel Schüler und viele andere, haben sogar frei bekommen. 62 Prozent der wahlberechtigten Bürger sind zur Wahl gegangen, was im Vergleich zu 2020 über 15 Prozent mehr waren. Anscheinend hatten die Kroaten das Gefühl, dass sie sich nach einem harten und polarisierenden Wahlkampf beteiligen müssen. Das Ergebnis hat gezeigt, dass die regierende national-konservative Partei HDZ mit Premierminister Andrej Plenković die stärkste politische Kraft bleibt, aber es ist nicht sicher, ob sie eine neue Regierung bilden kann. Von den 151 Sitzen im Parlament erhielt die HDZ 61 Sitze. Weit abgeschlagen folgte das links-liberale Bündnis „Die Flüsse der Gerechtigkeit“ unter der Führung der SDP und des kroatischen Präsidenten Zoran Milanović mit 42 Sitzen. Auf dem dritten Platz landete mit 14 Sitzen die rechtspopulistische „Heimatbewegung“. Die Regierungsbildung wird schwierig sein. Premierminister Plenković hat bereits im Wahlkampf ausgeschlossen, mit der SDP eine Koalition einzugehen. Persönlich genießt Plenković einen guten Ruf nicht nur in Kroatien, sondern auch in Brüssel. Die Probleme innerhalb seiner Partei sind zahlreiche Korruptions- und Vetternwirtschaftsskandale, sodass er während seiner achtjährigen Amtszeit 30 Minister austauschen musste. Dieses Wahlergebnis spiegelt sich auch in Trogir wider, wo ebenfalls die HDZ die stärkste Partei war mit 32,7 Prozent. Dennoch war Bürgermeister Bilić nicht unzufrieden, da, wie er sagte, die SDP mit 31,06 Prozent wieder stärker geworden ist als 2020.
In Trogir wird wie jedes Jahr im Frühling überall gearbeitet, um sich auf die Sommermonate vorzubereiten. Großen Unmut bereitet zurzeit die Sanierung der wichtigen Straße vom Markt zum Fischmarkt Richtung Westen nach Seget Donji. Die Straße sollte im April fertig sein, aber laut der zuständigen Firma werden sich die Arbeiten weit bis in den Mai verzögern. Neben vielen logistischen Problemen sind hier, typisch für Trogir, auch archäologische Funde, die die Fertigstellung dieser Straße verzögern.
Was man kulinarisch alles mit Fisch machen kann, zeigte im April die organisierte Veranstaltung „Babarol Fisch&Delish Pop-Up“ auf dem Trogirer Fischmarkt. Das Trogirer Restaurant „Mare“ und ihr Chefkoch Predrag Zmire boten den Besuchern verschiedene Variationen von Fischsuppen, Nudelgerichten und Thunfisch-Burgern an und zeigten, dass man mehr machen kann, als einfach nur Fisch auf den Grill zu legen. Da diese Veranstaltung so erfolgreich war, planen die Organisatoren, sie im Mai zu wiederholen. Beim nächsten Mal, sagen sie, wird es neue Varianten von Fisch-Delikatessen und funky Musik geben. Fisch, funky Musik und vielleicht auch gutes Wetter – das lässt sich aushalten, würden wir sagen...
Branka Schröder