03.04.2016 - Aktuelles aus Trogir
In der heutigen Zeit, wo über den europäischen Geist und die Zusammengehörigkeit in allen europäischen Ländern heftig diskutiert wird, ist es wohltuend festzustellen, dass in der EU immer wieder Projekte laufen, die dazu dienen, sich untereinander zu helfen und zu unterstützen. So ein Beispiel dafür gab es im März auch in Trogir. Die niederländische Stadt Tilburg hat Frauen eingeladen, die in Trogir im politischen, wirtschaftlichen oder sozialen Bereich tätig sind, um Einblicke in die Tätigkeitsfelder und Arbeitsweise der Kolleginnen in den Niederlanden zu bekommen. Die Trogirer Teilnehmerinnen konnten in verschiedenen Projekten im Tilburger Rathaus verschiedene Arbeitsweisen und „How doing“ kennenlernen, um sie eventuell später in der eigenen Gemeinde umzusetzen. Außerdem entstanden viele Pläne und Ideen im humanitären, sozialen und ökologischem Bereich, die beide Länder gemeinsam verfolgen wollen. So ist ein Gegenbesuch niederländischer Kollegen in Trogir schon geplant.
Im März wurde auch wieder die Arbeitslosenzahlen veröffentlicht. Im ganzen Bereich Split – Dalmatien ist die Arbeitslosigkeit zurückgegangen. Von den 13.000 Einwohnern Trogirs sind zur Zeit 2309 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 109 Personen weniger als im Februar. Das lässt sich jahreszeitlich gut erklären, sagte die Leiterin der Arbeitsbehörde in Split, Zana Gusić. Die anstehenden Arbeiten und Tätigkeiten für die kommende Sommersaison laufen an, so sind Arbeitskräfte deutlich gefragter.
Im März gab es zu Ostern in Trogir neben 2 – 3 Stunden dauernden Messen auch reichlich Osterfladen zu verschenken, die von den politischen Parteien HDZ und SDP an alle Bürger verteilt wurden. Außerdem stattete Bürgermeister Stipčić mit seinen Vertretern dem Altersheim auf der benachbarten Inseln Čiovo einen Besuch ab. Mit zahlreichen Geschenken machte er den Bewohnern eine große Freude.
Die Muschelsorte, die in den kroatischen Meeresfelsen wächst und unter Naturschutz steht, hat den tollen Namen Lithophaga lithophaga. Im englischen nennt man sie Date Shell, im deutschen heißt sie Dattelmuschel. Das alles wäre unwesentlich, wäre diese Muschel nicht eine große kulinarische Spezialität in Kroatien. Der Fang der Delikatesse ist verboten und wird in der Regel schwer bestraft. Das Verbot begründet sich damit, dass die Muschel immer seltener wird und für ihren Fang die Küstenfelsen zerschlagen werden müssen. Umso erstaunlicher war kürzlich ein Vorfall auf dem Trogirer Markt, wo ein Rentner hemmungslos seine Dattelmuscheln anpries und nach kurzer Zeit von der Polizei abgeführt wurde. Seien sie also hellhörig, wenn sie das nächste Mal bei einer Bestellung in einem Restaurant in Kroatien von der Bedienung die Empfehlung für eine Spezialität erhalten, die nicht auf der Speisekarte steht…!
Branka Schröder