28. Oktober 2018 - Aktuelles aus Trogir
Kaum hat die sommerliche Hauptbeschäftigung nachgelassen und der Fremdenverkehr ist etwas weniger geworden in Trogir, schon befassen sich die Einwohner mit der größten Firma der Stadt, der Werft. So berichtet die Gewerkschaftsvertreterin Ljiljana Geić von zahlreichen Einladungen zu Gesprächen, um vielen langjährigen Mitarbeitern Abfindungen anzubieten. Viele Mitarbeiter, die um die 50 Jahre alt sind, sind sehr verunsichert, weil die angebotenen Summen deutlich niedriger sind als vertraglich vereinbart. Immer mehr stellt sich heraus, dass die Werft immer weniger Bedeutung hat für den Eigentümer Danko Končar. „Neue Aufträge werden kaum abgeschlossen, das ganze Geschäft konzentriert sich auf die Marina“, sagte Geić.
Das Wahrzeichen von Trogir, das Kairos Relief, das viele in Vaterstetten sicherlich auch schon besitzen, wurde vor 90 Jahren in Trogir entdeckt. Das Relief wurde vom Priester Ivan Dalalla auf dem Dachboden der Familie Stanosević gefunden. Es ist 45 x 30 cm groß und wurde aus grobem Marmor hergestellt. Leider war das aus dem 1. Jahrhundert stammende Relief beschädigt. Kairos ist laut griechischer Mythologie der „Gott des richtigen Moments“, worauf auch der Haarzopf in seinem Stirnbereich hinweist: Wenn man Kairos bzw. den richtigen Moment nicht gleich packt, ist es schnell zu spät, weil man ihn am kahlen Hinterkopf nicht mehr packen kann. Viele Kuratoren und Fachleute widmen sich regelmäßig diesem kleinen griechischen Gott und veröffentlichen Texte über ihn und seine Bedeutung.
Schon zum zweiten Mal wird in diesem Oktober ein „Ungarischer Kulturtag“ in Trogir veranstaltet. In der Trogirer Galerie Cate Dujišin Ribar wurde eine Fotoausstellung eröffnet, die die ungarische Weinregion Tokaj vorstellt. Diese Region ist UNESCO Weltkulturerbe und gilt als eine der wichtigsten ungarischen Sehenswürdigkeiten. Untermalt wurde die Ausstellung durch den ungarischen Musiker Victorie Havay und das Volkstanzensemble Fakutya. Die Leiterin des Trogirer Stadtmuseums Dr. sc. Fani Celio Cega hat in ihrer Ansprache die historischen Verbindungen im politischen und kulturellen Bereich betont. So kämpfte z.B. der Trogirer Führer und Bischof Petar Berislavić gemeinsam mit den Ungarn gegen die Türken und fiel im Jahre 1520. Sein Grab befindet sich in einer der ältesten ungarischen Städte Veszprem. Janoš Deszo, der Leiter des „Ungarischen Instituts Zagreb“, ist extra aus diesem Anlass angereist, und sprach in seinem Grußwort über Lob und Ehre solchen menschlichen Miteinanders. An dieser Stelle müssen wir an den verfehlten Ton der Machtinhaber in Budapest denken…
Einen sehr jungen Tennisstar gibt es seit neuestem in Trogir. Die kleine Petra Škokić ist neue kroatische Meisterin in der Altersklasse bis 10 Jahre. Sie und ihr Trainer wurden im Rathaus Trogir herzlich empfangen und geehrt. An dieser Stelle gratulieren wir auch und wünschen der kleinen Petra alles Gute für ihre weitere Karriere. Wir werden sie im Blick behalten…
Branka Schröder