6. Juni 2019 - Aktuelles aus Trogir
Bei jedem Besuch in Trogir und auf der Insel Čiovo muss man feststellen: es wird immer mehr gebaut und gebaut! Den meisten Unmut bringen drei- und mehrstöckige Gebäude direkt am Wasser. Da fragt man sich, welche Genehmigungen und Bauregeln da gelten sollen. Dieses üblicherweise schwierige Thema versuchte das Rathaus Trogir mit den Bewohnern zu diskutieren. Der Andrang war so groß, dass Bürgermeister Bilić gezwungen war, noch einen Zusatztermin zu organisieren.
Um was ging es? Die Stadt Trogir hat die Firma ARHEO aus Zagreb, die auf urbane Bauentwicklung spezialisiert ist, beauftragt, die Bauentwicklung für Trogir neu zu planen, die seit 2013 nicht geändert wurde. Die Veränderungen müssen natürlich mit den Gesetzen und Regeln des Gespanns Splitsko-Dalmatinska übereinstimmen. Es gab viele Veränderungsvorschläge von Mario Peželj, dem Vertreter von ARHEO, aber die Besucher interessierte am meisten die Ausweisung von Bauland. Laut Peželj wurde der prozentuale Anteil an Bauland nicht verändert, lediglich die Verteilung. Das brachte viel Unmut bei Grundstücksbesitzern, deren Grundstücke nicht als Bauland ausgewiesen wurden.
Es ist vielleicht verständlich, dass Menschen Gewinn machen wollen, aber wenn das Rathaus in Trogir nicht aufpasst, entsteht in Trogir und Umgebung eine Betonwüste, die irgendwann auch die Touristen missbilligen werden. Ganz zu schweigen davon, dass die ganze Infrastruktur, der Ausbau von Straßen und Fußwegen alles andere als optimal ist.
Im Mai haben auch die Kroaten die Möglichkeit gehabt, ihre EU – Vertreter zu wählen. Die Wahlbeteiligung lag bei 30 %, deutlich mehr als 2014, als nur 16 % zur Wahl gingen. Die regierende konservative Partei HDZ hat zwei Mandate an die SDP abgegeben. Von insgesamt 12 EU Mandaten haben die beiden großen Parteien jeweils vier. In Trogir lag die Wahlbeteiligung bei 26,02 %, die SDP lag mit 26,32 % vor dem HDZ mit 23,78 %.
Wettbewerbe in den Grund- wie auch weiterführenden Schulen gibt es in Kroatien seit Jahrzehnten. Sie werden vom Ministerium für Bildung und Erziehung organisiert und gefördert. Die Wettbewerbe finden immer zum Schuljahresende in verschiedenen kroatischen Städten statt. Es werden geistes- und naturwissenschaftliche Fächer schriftlich und mündlich abgefragt. Die besten Schüler eines Jahrganges werden dann zum Wettbewerb geschickt. Der Wettbewerb soll nicht nur ein Ansporn für gute und begabte Kinder sein, sondern dient auch der Überprüfung von Lehrprogrammen und pädagogischen Qualitäten der Lehrkräfte. Dieses Jahr waren die Trogirer Schüler sehr erfolgreich in Geographie, Chemie und der spanischen Sprache.
Im Mai gab es eine schöne Ausstellung im Stadtmuseum Trogir zum Thema Essen und Essgewohnheiten in der Vergangenheit und Gegenwart in Dalmatien. Die Kunstpädagogin Goranka Tomaš hat im Rahmen eines Kinderworkshops versucht, das Thema Essen vielfältig darzustellen. Zahlreiche Kräuter, alte Kochrezepte und Kochutensilien sind in der Ausstellung zu sehen. Mmmh, das Essen in Kroatien! Nicht für Kalorienzähler gedacht! Aber was soll´s, man kommt einfach etwas korpulenter aus Kroatien zurück …
Branka Schröder