6. Februar 2023 - Aktuelles aus Trogir
Vorsätze kennt jeder von uns. Die eignen sich am besten am Anfang des Jahres, weil sie uns immer einen imaginären Anfang suggerieren. In Trogir hat man das etwas anders gestaltet: man hat die Einwohner gefragt, was sie gut und gelungen in der eigenen Stadt im Jahr 2022 empfunden haben und was sie sich für 2023 wünschen. Es wurden die verschiedenen Generationen befragt und bei allen war deutlich zu sehen, wie sie ihre Stadt lieben und sich mit ihr identifizieren. Viele Bürger aller Altersklassen fanden die Arbeit vom Bürgermeister gut. Seit er im Amt ist funktioniert vieles, was früher nicht funktioniert hat. Auch der ständige Dialog und Austausch mit den Bürgern und ihren Angelegenheiten kommt gut bei den Menschen an. Kultur, Sauberkeit und Entspannung beim Verkehr durch die neue Brücke sind auch Pluspunkte für die Stadt. Was die Bürger sich für 2023 wünschen, ist Erhalt und Erweiterung von Grünflächen, mehr Parkmöglichkeiten, die baldige Funktionsfähigkeit der Holzbrücke in der Innenstadt und der Bau eines neuen Kinos.
Der Trogirer Markt und der benachbarte Fischmarkt sind wichtige Standorte in der Stadt und immer sehr gut besucht. Neulich kam es zu einer Überschwemmung, denn der Abwasserkanal, der beide Standorte verbindet, was verstopft, und massive Niederschläge setzten das ganze Areal unter Wasser. Auf einer Länge von 30 m wurde der Kanal erneuert. Im Zuge dieser Arbeit wurden auch Verschönerungen vorgenommen und die Funktionstüchtigkeit erhöht. Frane Žižak, der Leiter einer von mehreren Abteilungen in der Trogirer „Holding“, möchte in erster Linie bessere Arbeitsbedingungen für die dort Tätigen schaffen.
Ab Januar erhalten alle Grundschüler (in Kroatien geht die Grundschule bis zur 8. Klasse) kostenlose Verpflegung. Was Kinder bekommen, hängt von der Infrastruktur der jeweiligen Schule ab. Schulen, die große Küchen besitzen, bieten warme Mahlzeiten an, die ohne Küche erhalten belegte Brötchen, Obst und Milchprodukte. Natürlich gibt es auch in Kroatien eine Diskussion zwischen Schule und Eltern, was gesund ist und was weniger. Von Seiten der Schule wurde den Kindern pädagogisch erklärt, dass keine Essen weggeworfen werden soll. Alle, die keine warmen Mahlzeiten bekommen, sollen Lebensmitteltüten und Boxen bei sich tragen und in dem Fall, dass ihnen das Essen nicht schmeckt oder der Hungern nicht groß ist, die geschenkten Lebensmittel einpacken und mit nach Hause nehmen. Insgesamt sind alle sehr zufrieden und glücklich mit diesem Angebot, außer einer Branche: den Bäckereien und Fastfood-Läden, die dicht um die Schulen angesiedelt waren und von den Schülern gelebt haben. Verständlich, dass sich deren Begeisterung in Grenzen hält, aber letztendlich wissen sie auch, dass dieses Angebot eine Investition in die Zukunft ist. Und wir sind ziemlich sicher, dass der eine oder andere Schüler immer wieder Lust bekommen wird, in einen selbstgekauften Krapfen zu beißen…
Branka Schröder