31. Dezember 2019 - Aktuelles aus Trogir
Ah, Dezember, so ein Monat, der im europäischen Raum überall ähnlich ist. Geschäftlich muss vieles am Ende des Jahres abgeschlossen sein, privat rennt jeder, um Geschenke zu kaufen, Weihnachtsmärkte zu besuchen, Plätzchen zu backen, und der Nikolaus ist zwischendrin auch noch da. In Kroatien war es dieses Jahr anders: es gab Präsidentschaftswahlen. Diese hinderten sogar die diplomatischen Kreise im Ausland, über die Weihnachtsferien nach Hause zu fahren, damit die in der Diaspora lebenden Kroaten auch ihre Stimme abgeben konnten. Kandidaten gab es mehr als reichlich, aus vielen politischen Lagern. Neben der schon bei der Fußball – WM aufgefallenen amtierenden Präsidentin Kolina Grabar Kitarović (HDZ) standen auch der frühere Premierminister Zoran Milanović (SDP), der von 2011 – 2016 das Land führte, und der Musiker Miroslav Škoro, der durch traditionelle kroatische Volksmusik bekannt geworden war und politisch rechts – konservativ verortet ist, zur Wahl. Diese Kandidaten erhielten die meisten Stimmen. In Trogir lag die Wahlbeteiligung bei 44 %. Die meisten Stimmen erhielten hier Milanović mit 32,58 %, gefolgt von Kitarović mit 29,90 % und Škoro mit 20,64 %. Am Ende mussten Kitarović und Milanović in die Stichwahl, weil kein Kandidat die absolute Mehrheit erreichte. Die Wähler werden am 5. Januar noch einmal zur Wahlurne gebeten.
Die „Touristische Gemeinschaft Trogir“ ist im Prinzip ein Zweig der Stadt Trogir, der sich ausschließlich um den Tourismus kümmert. Dieser Zweig ist sehr wichtig und komplex und beinhaltet viele Interessenskonflikte. Viele Ressortleiter scheiterten in der Vergangenheit, weil sie politisch nicht mehr geeignet oder einfach nicht erfolgreich waren. Auch jetzt sucht Trogir wieder eine Leiterin oder einen Leiter, um diese Stadt mit ihrer langen touristischen Vergangenheit mit neuen, frischen Ambitionen und Methoden auf ein zeitgemäßes Niveau zu heben.
Die Stadt Trogir hat Ende des Jahres die besten Schüler und Studenten mit Stipendien belohnt. Bürgermeister Ante Bilić war sehr stolz, weil die finanzielle Unterstützung dieses Jahr sogar erhöht werden konnte. 14 Schüler und 33 Studenten wurden berücksichtigt. Schüler werden monatlich rund 110 Euro erhalten, Studenten, die ihren Studienplatz außerhalb von Split haben, sogar rund 130 Euro monatlich. So hoffen wir, dass zumindest dieser Teil der begabten jungen Generation in der Heimat bleiben und mit ihren Fähigkeiten und Können dazu beitragen wird, dass dieses kleine Land im Südosten Europas lebenswürdig bleibt…
An dieser Stelle schließen wir mit einem Zitat von Hoffmann von Fallersleben (1798 – 1874): „Wir sehn aufs alte Jahr zurück und haben neuen Mut. Ein neues Jahr, ein neues Glück, die Zeit ist immer gut…“ Alles Gute für das Jahr 2020!
Branka Schröder