3. April 2017 - Aktuelles aus Trogir
Erstaunlich langsam schwören sich die Trogirer Politiker und ihre Parteien auf den Wahlkampf für das Amt des Bürgermeisters ein – die Wahl ist bereits im Mai. Über zwei Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Trogir hatten wir bereits berichtet: Professor Ivica Baturina (HDZ) und Ante Bilić (SDP). Im März schlossen sich viele, überwiegend kleine und linksgerichtete Parteien zu einem Bündnis zusammen, um gemeinsam gegen die konservative Partei HDZ anzutreten. Diese Koalition besteht aus der sozialdemokratischen SDP, der liberaldemokratischen Volkspartei HNS, der seit 2010 sehr aktiven linken Hrvatski Laburisti und der kroatischen Rentnerpartei HSU, die sich politisch mittig positioniert und ihr Programm hauptsächlich aus Senioren fokussiert. Das Parteienbündnis will auf die Trogirer Bürger verstärkt eingehen. So versprechen sie unter anderem, Kindergartenplätze aufzustocken und zu vergünstigen, für Schüler kostenlose Schulbücher zur Verfügung zu stellen und hervorragende Schüler mit Stipendien auszustatten. Für Senioren soll die Sozial- und Gesundheitsversorgung verbessert werden.
Unter dem Namen „Historische Städte und ihre Sicherheit“ hat eine mehrtägige internationale Konferenz unter der Schirmherrschaft des „Ministeriums für Kultur und Tourismus der Republik Kroatien“ in Trogir stattgefunden. Zahlreiche Experten aus so verschiedenen Ländern wie Großbritannien, Kanada oder Frankreich, nutzten diesen Anlass, um ihre gegenseitigen Erfahrungen auszutauschen. Bei der Eröffnungsrede betonte Bürgermeister Ante Stipčić, dass sowohl die Bewohner historischer Städte, als auch Touristen und das bestehende historische Erbe gleichberechtigt behandelt werden müssten. Besonders in der Trogirer Altstadt sollen Bewohner einen kontinuierlich verbesserten und modernisierten Wohnstandart erhalten, während die historischen Gebäude und Fassade erhalten bleiben müssen. Davon würde auch der Tourismus profitieren, so Ante Stipčić.
Sowohl Freizeit- als auch professionelle Angler fragen sich, weshalb heringsartige Fische wie beispielsweise die Sardelle in den letzten 20 Jahren immer kleiner geworden sind. Handelt es sich hierbei vielleicht um einen Effekt der globalen Erwärmung? Prof. Dr. Ivan Katavić, Berater des „Institut für Ozeanographie und Fischfang Split“ hat hierauf eine einfache Antwort. Laut Prof. Dr. Katavić wird die Adria „leer gefischt“ – von 2001 bis heute ist der Fang von heringsartigen Fischen von 11.000 Tonnen auf 70.000 Tonnen gestiegen. So kommt zum Beispiel die Sardelle schon an ihre biologischen Grenzen, was sich durch immer kleinere Schwarmgrößen abzeichnet. Vor 20 Jahren sorgten noch Sardellen mit einer Größe von ca. 30 cm für Nachwuchs, während sich heutzutage schon jüngere und kleinere Fische von ca. 10 bis 12 cm Größe fortpflanzen, um den Bestand aufrechtzuerhalten. Um solche Fischarten zu schützen, bedarf es zusätzlicher Gesetze innerhalb Europas; der Quotenfang helfe überhaupt nicht, so Katavić.
Trogir hat seinen eigenen YouTube-Star. Es handelt sich hierbei um einen Kanal für Jugendliche namens „Debela Barbara“, was so viel wie „Dicke Barbara“ bedeutet. Die 24 jährige Studentin Barbara Vesanović wurde innerhalb von vier Monaten über 8000 Mal abonniert. Sie versucht eine Vielzahl von verschiedenen Themen darzubieten: so spricht sie über Mode und Musik, erklärt Kochrezepte oder berichtet von Reisen. Vor allem für junge Menschen in unserer Gemeinde, die Kroatisch lernen wollen, ist die „Dicke Barbara“ sicherlich nicht langweilig. Besonders hört man auch den dalmatinischen Klang, der das Hochkroatisch deutlich überlagert und im Griff hat...
Branka Schröder