8. Juli 2015 - Aktuelles aus Trogir
Neben der Supermarktkette ’Lidl’ versucht nun auch eine weitere Lebensmittel-Einzelhandelskette nach Kroatien zu expandieren. Es handelt sich dabei um ’Kaufland’, dessen Firmensitz in Neckarsulm ist und mittlerweile schon 34 Läden in Kroatien eröffnet hat – davon befinden sich fünf in Dalmatien. Im Juni wurde nun auch eines dieser neuen Geschäfte in Trogir eröffnetZur allgemeinen Freude entstanden alleine hier 170 neue Arbeitsplätze. Herr Dubravko Kusec, der Pressesprecher des kroatischen ’Kauflands’, betonte, dass über 70% des Sortiments vom kroatischen Markt stammt und dass über 2.500 Produkte dauerhaft niedrige Discountpreise erhalten werden. Die Vertreter der Lebensmittelkette hielten nicht nur eine Dankesrede an den Bürgermeister von Trogir Ante Stipcic, sondern spendeten auch großzügig an den Trogirer Kindergarten und die kulturelle Organisation ’Trogirsko Ljeto’.
Die litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite besuchte im Juni die kroatische Regierung in Zagreb und erwies anschließend der trogirischen Bevölkerung die Ehre, auch ihnen einen Besuch abzustatten. Zusammen mit den Stadtvertretern Trogirs besichtigte sie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und kostete außerdem einige wichtige lokale Produkte, wie zum Beispiel etwas Olivenöl und Wein. „Ich bin maßlos begeistert von dieser UNESCO Stadt und ihrer Einwohner“, sagte sie abschließend über ihren Aufenthalt in Trogir.
Im Juni eskalierte der Streit um Standorte und die Anzahl der Verkaufsstände in Trogir. In den vergangenen Jahren waren alle Verkaufshäuschen zur allgemeinen Zufriedenheit im Park ’Florin’ untergebracht. Dieses Jahr musste dieser ideale Standort leider zu einem Parkplatz umgebaut werden, so dass ein neuer Platz gesucht werden musste. Allerdings konnte eben dieser nicht gefunden werden und somit wurden die Stände überall in der Stadt verteilt. Selbstverständlich sorgte dies für viel Ärger, da viele Inhaber ihren zugewiesenen Standort nicht als gut beziehungsweise zentral genug empfanden.
In den Sommermonaten ist der Verkehr schon immer ein schwieriges Thema in Trogir gewesen. Deshalb hat das lokale Busunternehmen ’Promet’ im Juni zusätzliche Linien eingeführt, insbesondere auf der Strecke Trogir – Split, die die ganze Nacht durch fahren. Außerdem werden Verkehrsordnungshüter pausenlos an neuralgischen Verkehrspunkten eingesetzt, um überlastete Straßen besser zu regulieren.
Im Juni kursierte im kroatischen Netz ein Text der kroatischen Schriftstellerin Dada Batinic, in dem sie die Besonderheiten ausländischer Touristen beschreibt und die Auswirkung dieser auf die kroatischen Gastgeber oder Vermieter schildert. Dies sorgte für eine äußerst heitere Stimmung bei den Kroaten. Neben Italienern, Amerikanern und Franzosen beschreibt Frau Batinic deutsche Touristen aus der Sicht einer kroatischen Apartmentvermieterin: „Wenn deutsche Touristen sagen, dass sie um zehn Uhr ankommen, dann kommen sie auch um zehn Uhr an, egal ob die Straßen voll oder gesperrt waren und egal ob sie einen Todesfall in der Familie hatten oder nicht. Mit ihnen (den deutschen Touristen) verhält man sich höchst professionell, wie wenn man mit einem Beamten im Rathaus bei der Erstellung eines Personalausweises reden würde. Man betrachtet sich gegenseitig vorsichtig und unterkühlt. Als Vermieter hat man ständig Angst, ob etwas in der Unterkunft fehlt. Die Frage nach dem Befinden der Besucher ist ebenfalls nicht angebracht. Nach der Schlüsselübergabe sieht und hört man von Ihnen nichts. Die draußen hängenden Badetücher dienen allein als Beweis, dass sie nicht verschwunden sind. Man bringt sich und den eigenen Haushalt auf Vordermann, stellt die Lautstärke des Fernsehers auf ganz leise und erlaubt auch nicht dem eigenen schwerhörigen Vater ihn lauter zu stellen. Handys sind selbstverständlich auch auf lautlos gestellt.
Wir und unsere Freunde in Trogir lachen über diese sprachliche ’Skizze’ gerne und amüsieren uns prächtig!
Branka Schröder