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31. Juli 2024 - Aktuelles aus Trogir

Die Städte und Ortschaften rund um die Adria sind immer extrem. Alles, was im Sommer viel zu viel vorhanden ist, ist im Winter kaum da. Egal ob es sich um die Anzahl der Menschen, das gastronomische oder kulturelle Angebot, den Verkehr oder den Müll handelt. Das ist nicht jedermanns Sache, aber die Bewohner solcher Gegenden können damit umgehen. Zum Beispiel benötigt Trogir im Sommer zusätzliche medizinische Notfallversorgung, und das ist auch dieses Jahr gewährleistet. Es sind zusätzlich ein Arzt, eine Krankenschwester und ein Notfallwagenfahrer im Einsatz. Finanziert wird dies gemeinsam mit der Stadt Split sowie den Gemeinden Seget und Okrug.

Im Juli verwandelt sich Trogir in eine Kulturoase, was es auch seiner unglaublichen, filmreifen Stadtbild-Kulissen verdankt. Man kann zur Zeit überall Konzerte, Kulturprojekte oder Ausstellungen, draußen wie drinnen, erleben. Man muss zugeben, dass sich die Organisatoren sehr viel Mühe gegeben haben, um alle Geschmäcker zu treffen und auch alle Altersstufen im Programm zu berücksichtigen.

Man will kein Spielverderber sein, gerade nicht im Sommer, wo die Touristen kommen, um eine schöne Zeit in Dalmatien zu verbringen, und Einheimische, die vom Tourismus leben, Geld verdienen wollen. Aber irgendwie liegt es einem am Herzen. Alle Länder, die vom Tourismus leben, stellen fest, welche Nachteile und Probleme sie mit zu viel Tourismus bekommen. Andererseits ist kein Land bereit, auf diesen wichtigen Wirtschaftszweig zu verzichten. Das heißt, man muss gestalten, um diesen Spagat hinzubekommen. Bei unserem letzten Besuch vor ein paar Tagen mussten wir feststellen, dass die einzige Gestaltung zur Zeit das Bauen ist, und zwar riesige Gebäude, die maximal drei Monate bewohnt sind und für Bauunternehmen am profitabelsten sind. Solche Unternehmen schrecken auch nicht davor zurück, den Baustopp zu ignorieren, der gesetzlich ab Mitte Juni gilt, um Touristen und deren Erholung zu schützen. Die Politiker, die Verantwortung tragen, sollten sich bewusst sein, dass eine betonzugepflasterte Küste irgendwann für niemanden mehr attraktiv sein wird. Ganz zu schweigen von der Zerstörung der Natur und der vielen grünen Flächen, die wir zunehmend mehr brauchen, um uns vor der Hitze zu schützen und die sowieso von Feuerbränden gefährdet sind.

Hajaja, so wollen wir diesen Bericht nicht enden. Das Meer auf der Insel Čiovo ist wie jedes Jahr warm, glasklar, ohne Algen, und die Sommerbrise ist in den Nachmittagsstunden immer da. Und der Cappuccino schmeckt am besten…

Schöne und erholsame Ferien, egal wo Sie sind!

Branka Schröder