30. Mai 2022 - Aktuelles aus Trogir

Kriegszeit ist auch eine Zeit der Solidarität. Um ihre Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen, haben die geflüchteten Ukrainer in Trogir einen stillen Marsch durch die Stadt organisiert. Auf den Transparenten waren nicht nur Worte des Dankes für die Unterstützung, sondern auch Aufforderungen zur Beendigung des Krieges zu lesen. Laut dem Trogirer Roten Kreuz und deren Vorsitzenden Tanja Jakus befinden sich im Mai 276 ukrainische Personen, hauptsächlich Frauen und Kinder, in Trogir und Umgebung. Der Trogirer Bürgermeister Ante Bilić hat die ukrainischen Bürger vor dem Rathaus empfangen und Unterstützung von Seiten der Stadt versprochen.

Food Festivals sind nicht nur bei uns im Trend. Im Mai fand erstmals ein Festival dieser Art in Trogir statt. Vor der Kula Kamelengo wurden fünf Hütten aufgebaut, die verschiedene Spezialitäten angeboten haben. Unter den Kreativen waren auch bekannte kroatische Starköche und Restaurants. Um das ganze noch spannender zu machen, gab es einen Wettbewerb um die besten Rafioli. Unter vielen Varianten dieses traditionellen Gebäcks haben sich die Experten mit verbundenen Augen für die Rafioli von Dina Stipčić entschieden. Bei solchen Events darf Livemusik nie fehlen, so gab es dann neben gutem Essen auch Musik vom feinsten von vielen namhaften Musikern.

Wenn man 10 Jahre zurückblickt, kann man feststellen, dass dem Rathaus in Trogir viel daran gelegen ist, Fußgängerwege zu errichten. Die Strecke vom Flugplatz bis zur Altstadt ist schön und für Fußgänger bequem errichtet worden. Seit dem letzten Jahr wird an der Strecke von Trogir Richtung Seget Donji und Sibenik gearbeitet. Das 10,5 Mio Kuna teure Projekt ist eine richtige Herausforderung, weil Grundstücke aus Privateigentum erworben werden müssen. Die Fußwege sollen eine Breite von 2 – 2,5 m haben und sich bis zum Hotel Medena erstrecken.

Der Trogirer Volkstanzverein „Kvadrilja“ hat einen neuen Vorstand gewählt. Der neue Vorsitzende Jerko Jaksic hat vieles vor. In der Coronazeit haben Vereine wie „Kvadrilja“ sehr gelitten. Laut Jaksic ist es jetzt an der Zeit, eine neue Identität zu kreieren, die immer sofort erkennbar sein muss, die Medien müssen die Arbeit dieser Vereine stärker begleiten, um auch finanzielle Mittel zu sichern. Auch staatliche Unterstützung soll diesen Vereinen unter die Arme greifen. Jerko Jakšić will auch wieder verstärkt um junge Mitglieder werben. Wenn man das so liest, stellt man fest, dass dies alles nicht neue Rezepte sind, aber jemand muss es ja machen. Der Ex – Tänzer Jakšić ist einer von vielen engagierten Bürgern der Zivilgesellschaft, die Zeit und Energie für die Allgemeinheit investieren. Wir meinen in diesem Fall, das alle – die Stadt Trogir, die Bürger dieser Stadt und die Touristen – etwas Wesentliches vermissen würden, wenn zum Beispiel im Sommer die Pjacas und kleinen Höfe mit Kvadriljas Tanz und deren prachtvollen Kleidern nicht gefüllt wären, oder …?

Branka Schröder