4. Juni 2023 - Aktuelles aus Trogir
Im Mai herrscht Hochbetrieb in Trogir und entlang der gesamten Küstenregion Kroatiens, um gut auf die kommenden Sommersaison vorbereitet zu sein. Nicht nur die Einheimischen bereiten sich darauf vor, sondern auch Fluggesellschaften wie Croatia Airlines, Ryanair, EasyJet, Eurowings und Lufthansa. Für die Sommersaison sind Flugverbindungen zu 130 Städten geplant, was zehn mehr sind als im letzten Jahr. Die meisten Flüge landen in Split (32%), Zagreb (30%) und Dubrovnik (22%). Wie immer hat alles zwei Seiten. Man freut sich über Touristen, die für die Einheimischen eine wichtige Einnahmequelle darstellen, aber man ist weniger erfreut über den Fluglärm über Čiovo und Trogir, der bereits um 5 Uhr morgens im Sommer beginnt.
Die Stadt Trogir hat sich dieses Jahr besonders darauf konzentriert, den Touristen, die bereits im Frühling die Stadt besuchen, etwas anzubieten. Neben der bereits erwähnten Blumenausstellung fanden auch zahlreiche Sportaktivitäten und Wettbewerbe im Triathlon und 3x3-Basketball statt. An der Westseite der Burg Kamerlengo konnte man beim "Street Food Festival" nicht nur Essen, sondern auch viele Musikkonzerte, Workshops für Kinder und Kinoprojektionen genießen. Trogir verzeichnet einen immer größeren Anteil von Gästen, die in der Nebensaison nach Trogir kommen. Allerdings bevorzugen diese Gäste eher Hotels als private Unterkünfte, wie die Statistik zeigt.
Eine neue Baustelle sorgt derzeit für viel Aufregung in Trogir. Die Straße vom Eingang der Altstadt bis zur Grenze von Seget Donji wird ab Juni erneuert. Petar Škorić, der Leiter des Straßen- und Verkehrsamts der gesamten Region, sowie der Bürgermeister von Trogir, Bilić, bedauern den Zeitpunkt sehr, aber nach Abschluss aller Genehmigungsverfahren und bürokratischer Schritte muss das Projekt starten, da andernfalls EU-Fördermittel in großem Umfang verfallen würden.
Die deutsche Lebensmittelkette Lidl ist in Kroatien sehr beliebt, nicht nur wegen ihrer geräumigen Filialen, ausreichend Parkplätze und separaten Eingänge für Lieferungen, was bei vielen kroatischen Supermarktketten nicht der Fall ist. Bei Lidl kann man fast alles kaufen, und zunehmend werden auch viele kroatische Produkte angeboten, derzeit etwa 400 verschiedene Artikel laut Lidl. Um sich noch besser auf die kroatischen Verbraucher und deren Bedürfnisse einzustellen, hat Lidl im Mai einen Wettbewerb gestartet, bei dem sich auch kleinere landwirtschaftliche Betriebe und andere Unternehmen mit eigenen Produkten bis Ende Juni bewerben können. Bewerbungen sind mit Obst, Gemüse, Fleischprodukten, Kosmetika, Putzmitteln und vielen anderen Produkten möglich. Bei der Frage innerhalb der Familie, was man nicht bei Lidl kauft, antworteten alle: "Wiener Würstchen!" Die schmecken nicht so wie bei uns. Hä? Deutscher Exportschlager? Hätten wir nie gedacht. Aber das ist ein Beispiel, wie kompliziert die Konsumenten und ihr Verhalten sind. Und Lidl? Hat schon kroatische Wiener im Regal…
Branka Schröder