7. August 2019 - Aktuelles aus Trogir
Der Juli ist ein herrlicher Sommermonat in Trogir! Überall ist viel los und man hat das Gefühl, dass auch die kleinsten, unscheinbaren Ecken lebendig sind. Die Trogirer als Gastgeber sind noch voller Energie und Freude über die sommerliche Dynamik in der Stadt und verwöhnen ihre Gäste, wo es nur geht. Die gleiche Energie besitzt auch der Trogirer Bürgermeister Bilić. Im Juli hat er einen Vertrag unterschrieben, es sollen neue Räume entstehen für Krippe und Vorschulkinder. Die neuen Räume müssen noch von der Stadt renoviert werden. So hofft Bilić, dass die Gebäude bis Ende des Jahres bezugsfertig sein werden. Ein zweiter Kindergarten wird derzeit im Stadtteil Plano gebaut. Laut Bilić sind das die ersten großen Investitionen der Stadt seit 2012, die man für Kinderbetreuung ausgibt. Mit deren Realisation erhofft sich das Rathaus eine deutliche Entspannung bei der Vergabe von Krippen- und Kindergartenplätzen.
Die Einrichtung für betreutes Wohnen in Trogir hat im Juli Besuch einer Gruppe junger Praktikantinnen aus den Niederlanden bekommen. Junge Frauen, alle Mitglieder verschiedener sozial engagierter Vereine in den Niederlanden, haben viele verschiedene Aktivitäten mit den Bewohnern gemacht und damit viel Positives bewirkt. Es wurde gemeinsam gemalt, Schmuck gebastelt, die Räume verschönert und sogar gemeinsam zum Baden gegangen. So ein wertvolles Projekt für alle Beteiligten wurde Dank Viktorija Kristić, der Koordinatorin für verschiedene Projekte zwischen den Niederlanden und der Stadt Trogir, in die Wege geleitet.
Neben der Freiwilligen Feuerwehr in Trogir gibt es seit dem 1. Juli auch eine professionelle Einheit von 28 Feuerwehrmännern. Sie besitzen fünf Löschfahrzeuge und sind darauf angewiesen, mit den Freiwilligen und deren Fuhrpark zu kooperieren. Damit erhofft man sich einen besseren Schutz vor Bränden und anderen Ausnahmefällen.
Was ist Tiramol? Tiramol ist ein Synonym für Wäsche, die zum Trocknen, meistens in südlichen Ländern, draußen aufgehängt wird, und zwar in der Altstadt, wofür ein oder mehrere Seile zwischen zwei benachbarten Hausfassaden gespannt werden. Ortschaften wie Šolta, Rijeka, Mljet und Kaštela, allesamt mediterrane Städte, in denen Tiramol seit Jahrhunderten Teil des Alltags ist, haben ein Gesetz herausgebracht, dass diese Art des Trocknens ab sofort verbietet. „Mit Tiramoli verschandelt man den öffentlichen Raum, es wird nicht mehr geduldet“, heißt es im neuen Gesetz. In Trogir ist dieses Gesetz noch nicht in Kraft getreten, aber schon jetzt wird heftig darüber diskutiert. Für viele Menschen in Trogir würde mit dem Verbot von Tiramol ein Stück Kulturerbe und Tradition verschwinden, der in der Vergangenheit durchaus auch als Kommunikationsdraht diente. Natürlich haben wir heute Handys zum Kommunizieren und die intimen Wäschestücke der Bewohner müssen wir nicht sehen, trotzdem wird es einem schwer ums Herz. Falls Sie im August in Trogir sind, machen Sie auf jeden Fall ein paar Fotos von Tiramoli, denn nächstes Jahr können die eventuell schon Geschichte sein…
Branka Schröder