4. Februar 2022 - Aktuelles aus Trogir
Wovon soll man anfangen zu schreiben in diesem Januar im Pandemiejahr 2022? Über das Wetter, Corona, oder den plötzlichen Tod des Frontmann Aki Rahimovski der legendären Rockband Parni Valjak, die schon in Jugoslawien eine der bekanntesten Bands war, und auch heute noch keine Hochzeit ohne ihre Lieder ist? Laut Pressemitteilungen ist Rahimovski (Jahrgang 1955) bei einem Spaziergang zusammengebrochen und unmittelbar danach gestorben. Bis jetzt ist die offizielle Todesursache nicht bekannt, aber das erste, was man denkt, ist: wahrscheinlich und hoffentlich ist es nicht Corona. Und spätestens hier sind wir wieder bei der Pandemie.
Bekanntlich hat sich Omikron mit einer sagenhaften Geschwindigkeit breitgemacht und vor niemandem und nichts Halt gemacht. Offiziell hält sich Kroatien immer an die Empfehlungen und Gesetze der EU, aber im Alltag lassen sich viele nicht von Corona kommandieren. Aus unserer Sicht nicht unbedingt ein soziales Verhalten, um die Pandemie zu bekämpfen, aber es gibt einfach viele Menschen, die das Risiko einer Ansteckung in Kauf nehmen. So wird nach einem langen und ausgiebigen Weihnachtsmarkt in Trogir, der bis zum 6. Januar dauerte, schon alles eifrig für den Fasching vorbereitet.
Plano, der Ortsteil von Trogir neben dem Flughafen, ist der Ort, wo sich in den vergangenen zwanzig Jahren unglaublich vieles verändert hat. Seine Entwicklung ähnelt der von unserem Parsdorf. Es wurde viel investiert, in Schulen, Kindergärten und Infrastruktur insgesamt. Außerdem wurden große Flächen für den Bau eines Gewerbegebietes bereitgestellt. Zur Zeit formiert sich Widerstand von Seiten der Einwohner zusammen mit dem Verein „Radovan“ gegen den geplanten Bau eines Steinbruchs. Der Verein „Radovan“, der sich für das Kulturerbe der Stadt einsetzt, hat seine fachgerechte Meinung und Klage bei der Splitsko-Dalmatinischen Gespanschaft eingereicht. Der Verein macht klar, dass es schon jetzt eine große Belastung durch zahlreiche schon bestehende Steinbrüche durch Staub, Lärm und Lastverkehr für die Einwohner gibt. Außerdem ist diese Gegend auch als Kulturerbe wichtig, weil sich dort neben vielen historischen Merkmalen auch die „Mujina pecina“ (Mujina Grotte) befindet, die einzige Grotte aus paläolithischen Zeiten in Dalmatien.
Wie jedes Jahr fand auch dieses Jahr im Januar eine lange Nacht der Museen statt. Viele kroatische Museen haben in der Pandemie ihre Aktivitäten ins Digitale verlagert. Das Stadtmuseum Trogir ist wegen Sanierung schon seit Oktober letzten Jahres geschlossen. Dennoch können die Besucher das Museum – digital/virtuell– besuchen.
Man konnte es nicht übersehen. Am nördlichen Stadttor von Trogir hing ein großes Plakat mit der Überschrift „Sei Teil von Hajduk“. Der Fanclub des Fußballclubs aus Split „Torcida“ warb für neue Mitglieder. Die Mitgliedschaft für Erwachsene beträgt 100 Kuna, für nicht volljährige und Personen ab 65 50 Kuna im Jahr. Diese Aktion wurde fünf Tage im Januar in verschiedenen Städten und Ortschaften in Dalmatien durchgeführt und spülte 800.000 Kuna in die Vereinskasse. Hajduk hat 32.116 Mitglieder.
Um den Bericht vollständig zu machen, müssen wir noch über das Wetter berichten: nichts Besonderes. Ein paar Tage mit starker Bura, ansonsten lässt es sich draußen eingemummelt gut aushalten. Januar halt…
Branka Schröder