29. Dezember 2017 - Aktuelles aus Trogir
Im Dezember stellte der Trogirer Bürgermeister Ante Bilić dem Stadtrat seinen Finanzplan für 2018 vor. „Dieser Finanzplan ist ambitioniert, aber realisierbar“, so Bürgermeister Bilić. Von den 92 Millionen Kuna, die der Stadt Trogir insgesamt zur Verfügung stehen, sind 27 Millionen Kuna neue Mittel, die die Stadt 2018 zum ersten Mal erhält. Die zusätzlichen Gelder sind dringend notwendig, angesichts so aufwendiger Projekte wie beispielsweise der Digitalisierung und Umstrukturierung des Rathauses, dem Bau eines Kindergartens, der Renovierung des Trogirer Kinos und Fischermarktes. Der Finanzplan wurde einstimmig angenommen; Uneinigkeit während der Sitzung entstand erst, als der konservative Flügel der HDZ beantragte, eine Schweigeminute für General Slobodan Praljak zu halten, der auf spektakuläre Art und Weise in Den Haag Selbstmord begangen hatte. Der Vorsitzende des Stadtrates Ante Piteša lehnte diesen Antrag unter Berufung auf die städtische Verfassung ab.
Danko Končar, Inhaber der Firma „Kermas Energija“, ist nun nicht nur Besitzer der Trogirer Werft und des Hotels Medena, sondern seit Dezember auch einer Ferienanlage, die sich direkt neben dem Hotel befindet. Die touristisch sehr attraktive Anlage, die über insgesamt 1024 Betten verfügt, war vor den 1990er Jahren äußerst beliebt. Während der Kriegsjahre diente sie jedoch als Auffanglager für Flüchtlinge. Seitdem haben nur sporadische Renovierungen stattgefunden; der neue Investor erhofft sich nun, diese so wunderbar gelegene Ferienanlage wieder attraktiver für Touristen zu machen. Zurzeit arbeiten dort 48 Angestellte, deren Arbeitsplätze laut Danko Končar nicht gefährdet seien. Mit dem Erwerb des Ferienkomplexes wird der Einfluss Končars und seiner Firma „Kermas Energija“ in Trogir noch größer. Nichtsdestotrotz ist man in Trogir über diese Entwicklung sehr glücklich, da die Ferienanlage in der Vergangenheit tendenziell problematisch für die Stadt war.
Der kroatische Pfadfinderverband organisiert jedes Jahr eine Fahrt nach Bethlehem, um das Friedenslicht nach Kroatien zu bringen. Zuerst wird dieses „Bethlehem-Licht“, wie es in Kroatien genannt wird, in die Zagreber Kathedrale gebracht. Im Anschluss reisen Pfadfindergruppen aus ganz Kroatien nach Zagreb, um das Licht in die heimatlichen Gemeinden zu bringen. So übernahmen dieses Jahr neun Pfadfinder aus Trogir diese Aufgabe, und brachten das Licht aus Zagreb in die Trogirer Kathedrale.
Der Trogirer Weihnachtsmarkt war dieses Jahr ein voller Erfolg. Der vor dem Rathaus gelegene Markt war stets gut besucht. Dies lag an dem vielfältigen kulturellen Programm und der musikalischen Untermalung. Auch der abrupte Wetterwechsel von vergleichsweise sehr kalten zu sehr warmen Temperaturen störte die Besucher nicht. Das einzige, das für Verwirrung beim kroatischen Volk sorgte, war, dass Heiligabend auf einen Sonntag fiel: traditionsgemäß wird am Heiligabend immer gefastet und Stockfisch in sämtlichen Varianten gegessen. An Sonntagen darf jedoch laut der katholischen Kirche nicht gefastet werden. So waren manche Familienköche etwas überfordert. Dieses Problem werden wir im nächsten Jahr nicht mehr haben. Apropos nächstes Jahr – 2018 beginnen wir mit Zuversicht...
Branka Schröder