• v.l. Dijana Ćudina, Vorsitzende des Frauenvereins „Katarina Zrinski“, EU-Abgeordnete Doris Pack und Stadträtin Patricija Pavlov

7. Mai 2015 - Aktuelles aus Trogir

In diesem Frühling besuchte die deutsche Politikerin und ehemalige EU-Parlamentsabgeordnete Doris Pack (CDU) die Stadt Trogir. Pack hat in ihrer politischen Karriere viele verschiedene Ämter und Positionen bekleidet, unter anderem war sie Mitglied der „Südosteuropadelegation“, die sie sogar bis 2009 leitete. „In dieser kulturell und historisch wichtigen Stadt Kroatiens kann man hervorragend Urlaub machen“, so Pack, die Trogir schon mehrmals besucht hat. Der Grund für ihren Besuch war dieses Mal jedoch ein anderer: Pack hielt vor den Studenten der Juristischen Fakultät der Universität Split einen Vortrag. In ihrer Vorlesung sprach sie über Bildung und Ausbildung in der EU und über die Perspektiven und Möglichkeiten von kroatischen Jurastudenten innerhalb der EU. Zusätzlich traf sie sich in Trogir mit der Leiterin des EU-Fonds und der Wirtschaftsabteilung des Trogirer Rathauses Patricija Pavlov und Dijana Ćudina, Vorsitzende des Frauenvereins „Katarina Zrinski“, die Doris Pack über die Aktivitäten und Arbeiten des Vereins informierte.

Im April fand eine Diskussionsrunde zum Thema „Probleme der historischen Innenstadt Trogirs“ statt. Das Interesse der Bürger an dieser Thematik war ausgesprochen groß. Die Diskussion wurde von zwei Kunsthistorikern und einem Bildhauer geführt. Organisator und Moderator des Abends war der in Trogir bekannte Mario Derossi. Im ersten Teil der Diskussionsrunde versuchten die Fachleute den Zuhörern zu erläutern, wie wichtig der Erhalt der Innenstadt ist. Damit meinten jene allerdings nicht nur die Architektur und die Gebäude selbst, sondern auch die Lebensweise der Bewohner, die sich selbstverständlich an die alten Häuser anpassen muss. „Durch die zunehmende Kommerzialisierung entstehen immer größere Schäden, die der Bedeutung abträglich sind und sich damit auch auf den Tourismus auswirken. So sägen wir an dem Ast, auf dem wir sitzen!“, schilderte Historiker Petrić die Lage eindringlich. Im zweiten Teil des Abends diskutierte das Publikum, dem viele Trogirer angehörten, die selbst betroffen sind, mit den Experten über konkrete Beispiele in der Stadt.

Die für den Bau und die Gestaltung des öffentlichen Raums zuständige Abteilung des Trogirer Rathauses hat ein Projekt mit dem Namen „Grüner Gürtel“ ausgeschrieben. Für das Programm können sich alle Schulen, öffentliche Einrichtungen und Vereine mit einer eigenen Idee und einem Umsetzungsplan bewerben. Die Projekte unterliegen einigen Anforderungen, so müssen 20% der Kosten von der Einrichtung selbst getragen und das Projekt nach der Genehmigung innerhalb von sechs Monaten umgesetzt werden. Hauptträger der Kosten ist aber INA, eine Ölraffinerie-Gesellschaft.

Bei der Büchernacht in Trogir kamen vor allem die kleinen und jungen Leser auf ihre Kosten. Die Kinderschriftstellerin Milena Mandić las den Kindern aus ihrem Roman „Pokajnik“ (wörtlich „Einer, der Reue empfindet“) vor. Außerdem fand ein kindergerechter Workshop mit dem schönen Namen „Ich bin klein, aber die Bücherei kenne ich gut!“ statt. Ein weiterer Programmpunkt war, dass die Kinder ihre Lieblingsfiguren und Helden aus Büchern zeichnen sollten. Im Anschluss wurden hierfür auch Preise, wie z. B. kostenlose Mitgliedschaften in der Bücherei, vergeben. An dieser Stelle wäre es interessant zu wissen, ob es zwischen den ganzen Helden von heute auch einen Prinzen gab. Früher standen diese nämlich ganz hoch im Kurs! 

Branka Schröder

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