6. November 2015 - Aktuelles aus Trogir
Gute Nachrichten aus Trogir: der Bau der Brücke schreitet sichtbar voran. Neben dem Brückenbau beginnt bereits die zweite Phase, der Ausbau der Zubringerstraßen, mindestens so aufwendig wie der Bau der Brücke selbst. Bürgermeister Stipčić betonte, dass es ihm sehr wichtig ist, dass diese zweite Phase jetzt beginnen kann. Nur dann ist es möglich, dass alle Arbeiten gleichzeitig abgeschlossen werden können. Um den Straßenausbau realisieren zu können, müssen noch einige Gewerbeobjekte beseitigt werden, was nicht immer unkompliziert verläuft.
Der Trogirer Verein „TOMS“, der sich für Menschen mit Behinderung einsetzt und stark macht, hat mit einem Projekt, das den Alltag der behinderten Menschen erleichtern soll, die EU überzeugt und erhält jetzt weitere Hilfsmittel für die Umsetzung. Die Mitarbeiter des Vereins sind sehr erfreut darüber, denn diese Finanzen reichen nicht nur für das Projekt, sondern fördern auch die Entstehung neuer Arbeitsplätze.
Schon der Amtsvorgänger des jetzigen Bürgermeisters und sein Team haben versucht, einen Plan aufzustellen, um die Trogirer Altstadt vor den regelmäßigen Überschwemmungen gerade in den regenreichen Wintermonaten zu schützen. Aber nicht nur die Finanzen haben diesen Plan zum Scheitern gebracht. Laut Dr. Miroslav Katić, dem zuständigen Mann für das Kulturerbe der Stadt Trogir, fehlen dazu auch Stadtpläne. Ohne diese kann man die Schutzmaßnahmen nicht durchführen. Also muss erst einmal in die Erstellung von Stadtplänen investiert werden. So ist die Sache zunächst „ad acta“ gelegt und die Trogirer müssen zusehen, wie jedes weitere Hochwasser der Altstadt Schäden zufügt. „Leider sind wir nicht in Venedig, das sich vor Bodensenkungen und Überschwemmungen mit systematischen Drainagen schützt!“, sagte Dr. Katić.
Mit Schrecken mussten wir beim letzten Besuch in Trogir feststellen, dass die alten Kastanien, die seit einer Ewigkeit das Nordtor schmückten, nicht mehr da waren. Die kranken Bäume mussten abgeholzt werden, so dass das Stadtbild völlig verändert wurde. Jetzt haben die Einwohner die Möglichkeit darüber abzustimmen, was an Stelle der Kastanien gepflanzt werden soll. Die meisten schlagen Magnolia Grandiflora vor. Diese Bäume sind schon in unmittelbarer Nähe der Trogirer Kathedrale zu bewundern.
In Trogir, wie überall in Kroatien, herrscht Wahlkampf. Die Parlamentswahl steht bevor. Bei diesem Thema verhalten wir uns wie das Sinnbild der drei Affen: nicht (böses) sehen, hören oder sagen. Und berichten nächstes Mal doch…
Branka Schröder