9. November 2017 - Aktuelles aus Trogir
Die letzten Touristen verlassen Trogir, und schon starten Bürgermeister Ante Bilić und sein Team mit den Maßnahmen, die Stadt schöner und angenehmer werden zu lassen. Die Gespanschaft Split – Dalmatien bewilligte Trogir Zuschüsse in Höhe von 100 Tausend Kuna für den Ausbau von Fußwegen, beginnend an der großen Brücke entlang der Nordseite der Insel Čiovo bis zum benachbarten Ort Miševac. Der finanzielle Zuschuss reicht natürlich nicht, um das Projekt komplett zu realisieren, so muss das Rathaus noch einmal die doppelte Summe aus dem eigenen Budget bereitstellen. Diese Baumaßnahme ist sehr wichtig und überfällig, weil die Autos auf der stark befahrenen Straße ständig mit einer großen Anzahl von Fußgängern und Badegästen konkurrieren, was für alle sehr gefährlich ist.
Die Stadt Trogir hat mit dem Ökoprojekt „Blaues Reinemachen“ gemeinsam mit dem Roten Kreuz und zwei benachbarten Tauchclubs einen Aktionstag organisiert, um den Meeresboden in und um die Stadt zu säubern. Dank engagierter Teilnehmer wurde an diesem Tag ca. 350 kg Müll geborgen. Neben alten Reifen und Metallgegenständen wurden hauptsächlich Glas und Plastik geborgen. Neben der Säuberung war auch die Stärkung des ökologischen Bewusstseins ein Hauptziel dieser Aktion.
Die Stadtbücherei versucht seit diesem Herbst, vermehrt Bürger in die Bücherei zu locken. So wurde das jährliche Abo für Rentner deutlich billiger. Grundschüler dürfen die Bücherei wie bisher kostenlos benutzen.
Die in Trogir geborene Sopranistin Antonija Mirat polarisiert zurzeit mehr als jede andere Trogir und seine Einwohner. So wurde mit ihr und über sie im Oktober ordentlich gestritten. Die Geschichte muss jetzt aber erst einmal von vorne erzählt werden. In jedem Land gibt es mittlerweile im Privatfernsehen ein Format (bei uns z.B. „The Voice of Germany“), wo sich talentierte Sängerinnen und Sänger, egal ob Profis oder Laien, einem Wettbewerb stellen können. Wenn sie gut sind, Glück haben und die Jury (die aus prominenten Musikern des jeweiligen Landes besteht) sie gut finden, können sie bis ins Finale kommen und eine vielversprechende Musikkarriere starten. So bewarb sich Antonija Mirat letztes Jahr in Großbritannien in der britischen Ausgabe „The X Factor“ und kam prompt bis ins Finale! Ob dadurch die Karriere von Antonija Mirat in Schwung kam, wissen wir nicht, aber dieses Jahr bewarb sie sich in Kroatien. Beim kroatischen Format „Supertalent“ schied sie bereits im Halbfinale mit einer Arie von Mozart aus. Man kann sich vorstellen, wie das Netz danach tobte. Viele verteidigten die Sängerin und warfen der Jury Dilettantismus und Mängel in den Kenntnissen der klassischen Musik vor. Andere wiederum fanden, dass der Auftritt im Halbfinale nicht unbedingt der stärkste von Antonija Mirat war. Aber was alle einte, war der vereinfachte und durch Emotionen getriebene Glaube, dass die Briten Antonija Mirat lieber mochten als ihre eigenen Landsleute, und – rational oder nicht – das tat weh…
Branka Schröder