5. Juli 2020 - Aktuelles aus Trogir

Der Juni im Jahr 2020 in Trogir ist kein normaler – aufgrund der Coronakrise ist alles anders als sonst. Die einheimische Bevölkerung und die Handvoll Touristen, die sich von der Pandemie nicht abbringen lassen haben, füllen die kleine Stadt an der Adriaküste. Aufgrund der niedrigeren Besucherzahlen herrscht ein harmonisches Gleichgewicht zwischen den Menschen und der Stadt. Fast alle Trogirer sind jedoch auf den Tourismus und die damit verbundenen Menschenmassen angewiesen, die sich normalerweise in den Sommermonaten durch die Gassen schieben. Dieser Ausfall bereitet den Einheimischen nun Sorge.

Nichtsdestotrotz gibt es – unabhängig von der Menge der Touristen – in und um Trogir viel zu tun, insbesondere für das Rathaus und die Verwaltung. So wurde im Juni die Sanierung und Neugestaltung des Trogirer Ostufers beschlossen. Dieser Küstenstreifen heißt „Brigi-Lokvice“ und erstreckt sich vom Stadtausgang in Richtung Flughafen („Pantana“) über die neue Brücke bis zum Trogirer Busbahnhof, der für dieses Projekt umgesiedelt werden soll. Dieser Plan erforderte auch einen großen administrativen Kraftakt, da zusätzlich zu der entworfenen Fußgängerpromenade auch Liegeplätze für kleine Schiffe und Boote erschaffen werden sollen. Der Trogirer Wassersportverein „Lokvice“ ist neben der Gespanschaft Split-Dalmatien und der Stadt Trogir der dritte Kostenträger dieses 6,7 Millionen Kuna teuren Projekts. Dem Wassersportverein ist eine gerechte Vergabe der Liegeplätze, für die er zuständig ist, sehr wichtig. Mit diesem Projekt erhofft sich der Trogirer Bürgermeister Bilić die Attraktivität dieses Stadtteils insbesondere für Fußgänger zu erhöhen.

Im Juni wurde der neue Kindergarten „More“ der Stadt Trogir eröffnet, welcher sich im dichten Wohngebiet „Balancane“ befindet und von der Stadt Trogir selbst finanziert wurde. Die Ausrüstung und die didaktischen Utensilien entsprechen hierbei natürlich den EU-Richtlinien. „Dies ist nun ein weiterer Schritt zur Erfüllung des Versprechens der lokalen Politik, jedem Kind einen Kindergartenplatz zur Verfügung zu stellen“, sagte Bürgermeister Bilić.

Das Mediterrane Filmfestival, das dieses Jahr wie üblich in Split stattfindet, startete mit einem Fußballfilm namens „Naš Hajduk – projekt jedne ljubavi“ („Unser Fußballverein Hajduk – ein Liebesprojekt“). Der Film ist eine Dokumentation über die Fans und deren Kampf um den Verein in der Zeit 2004-2016: Anfang der Nullerjahre versuchte das hochverschuldete Hajduk sich durch die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft zu retten. So wurden die Fans aufgefordert, die Aktien zu kaufen und für weitere Mitglieder zu werben. Die meisten Aktien gingen hierbei an die Stadt Split. Sowohl diese nicht unumstrittene Aktion (Hajduk ist bis dato immer noch der einzige Fußballverein in Kroatien, der eine Aktiengesellschaft ist) als auch ihre Folgen wurden in dem einstündigen Film beleuchtet. „Dieser Film ist der anspruchsvollste, den ich je gemacht habe. Ein ganzes Jahrzehnt musste ich in einer Stunde unterbringen. Außerdem musste ich besonderes Fingerspitzengefühl beim Verknüpfen der Emotionalität der im Film auftretenden Fans und den historischen Fakten beweisen“, sagte der Filmmacher Ivan Šarić.

Ach ja, das hätten wir fast vergessen: Auf dem Küstenstreifen „Brigi-Lokvice“, der saniert werden soll, steht unser Maibaum, der nach der Neugestaltung mit Sicherheit noch mehr Besucher und Bewunderer haben wird – cool, cool…

#fightcorona

Branka Schröder