2. August 2021 - Aktuelles aus Trogir
Die Entscheidung ist gefallen - dieser Monatsbericht wird ein Art Reisebericht und dadurch etwas persönlicher sein.
Nicht, damit ich die Freunde unserer Partnerschaft mit persönlichen Angelegenheiten und Dingen belästige, sondern aufgrund der Pandemie und der ganzen Unsicherheit, welche das Reisen und die Reisenden betrifft. Ich selbst bin sehr gespannt, weil wir seit längerem das erste Mal wieder im Juli nach Kroatien fahren und nicht wie üblich im August.
Bestimmte Reisevorbereitungen laufen immer nach dem gleichen Muster ab, egal ob es Juli oder August ist, mit und ohne Pandemie: Egal wie groß das eigene Fahrzeug ist, Menschen mit kroatischem Hintergrund schaffen es, jedes Auto so voll zu packen, dass der benötigte Sitzplatz auf der Rückbank am Schluss freigeschaufelt werden muss. Ich frage mich oft, woher diese Impulse immer noch kommen, alles nach Kroatien zu schleppen, obwohl es seit längerem alles in Kroatien zu kaufen gibt. So oder so, nachdem das Auto gepackt ist, ist schon eine ganze Menge geschafft und wenn der Hausfrieden während des Packens auch noch gehalten hat, ist dies schon mal ein guter Beginn für gelungene Urlaubstage.
Für die Reise brauchen wir dieses Jahr neben den Reisepässen auch Impfpässe oder die Handy-App CoviPass zum Nachweis der vollständigen Covid-Impfungen. Außerdem musste man sich bei den kroatischen Behörden online auf der Webseite entercroatia.mup.hr anmelden, um die ausgedruckte Bestätigung bei der Einreise vorlegen zu können.
Als Reisetag haben wir Sonntag gewählt, was sich als sehr gut erweist. Staus und Reiseverzögerungen gibt es kaum. Sonntags sind die Straßen bekanntlich frei von LKWs und damit “Lasterfrei”, nur müssen wir feststellen, dass die zahlreichen Campingbusse und Fahrzeuge mit Campinganhängern, die unter den Urlaubern immer beliebter sind, die neuen “Sonntags-Laster” sind.
An keiner der Grenzen werden wir angehalten oder nach irgendwelchen Dokumenten gefragt. Wir passieren alle Grenzen wie in den Zeiten vor Covid. Und so landen wir ruckzuck in Kroatien, beziehungsweise in der mediterranen Klimazone Dalmatiens, wo die Hitze nie die gleiche ist wie in Deutschland, wo sich das Meer vor unseren Augen wie eine elegante Schönheit ausbreitet und wo die heiße Luft nach verschiedenen Kräutern und Pflanzen duftet und uns davon abhält, diese Hitze als anstrengend zu empfinden.
In den Nachmittagsstunden erreichen wir Trogir, das im Juli des Pandemiejahrs 2021 auf uns viel entspannter wirkt als sonst. Natürlich hat sich der Verkehr durch die neue Brücke reguliert, aber das ist nicht alles. Man nimmt die Stadt anders wahr. Es ist lebendig, aber nicht voll. Die Menschen, die sich in der Stadt aufhalten, können auch flanieren. Es gibt eine angenehme Mischung von Einheimischen und Fremden auf den Straßen. Das ist für die Sommersaison neu und für die Menschen in Trogir, die vom Tourismus leben (also fast alle) sicherlich nicht das ganz optimale Bild.
Die Stadt bietet weiterhin viele Cafés und Eisdielen, was sicherlich wichtig und profitabel ist, aber das Trogirer Rathaus sollte in Zukunft doch darauf achten, ein vielfältiges Angebot bereitzustellen, wenn man verschiedene Touristengruppen anlocken will. Was Kultur angeht, ist in Trogir im Juli viel los. Fast täglich findet etwas statt: Kulturliebhaber haben eine große Auswahl von Konzerten, Ausstellungen und Lesungen. Die Strände um Trogir sind gut gefüllt, aber nicht überladen.
Was dieses Jahr besonders auffällt, sind die aufgestellten Plastik- und Papiercontainer, die auch benutzt werden; dadurch hat man das (vielleicht subjektive) Gefühl, das alles noch sauberer ist.
Und meine Familie und ich? Wir kommen in unserer Bucht und in unserem Haus mit dem vollgepackten Auto an und sehen direkt, was am Haus und Garten zu machen und zu bearbeiten ist. Aber um die Urlaubslaune nicht gleich zu verderben, lassen wir erstmal alles stehen und liegen und springen vom Steg ins Wasser. Wassertemperatur 26 Grad, Lufttemperatur 32,6 Grad und leichter Westwind.
Allen Freunden der Partnerschaft mit Trogir wünschen wir schöne und erholsame Ferien, egal wo sie auch stattfinden...
Branka Schröder